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BSA Bern, Unsere Anliegen, , Patrick Thurston

Alain-G. Tschumi 90. Geburtstag

Alain-G. Tschumi 90. Geburtstag

50 Jahre Einsatz für den Dialog von Kunst und Architektur

Alain-G. Tschumi

architect dipl. EPFZ, membre FAS-BSA / SIA
professeur honoraire EPFL.
Né le 8 Juillet 1928 à Moutier.
Ecoles et baccalauréat à Porrentruy.
Etudes d’architecture et diplome à l’EPFZ
Assistant du prof. W. Dunkel à i’EPFZ.
Stages à Helsinki, Finlande.
Dirige un burau d’architecture à Bienne de 1955 à 1998.
Nombreuse Réalisation en Suisse (particulièrement à Bienne et dans le Jura) et à i’étranger dans les domaine les plus divers.
Co-initiator à Bienne de la Création du groupe régional Seeland-Jura de la SIA.
Co-fondateur du premier Forum d’architecture en Suisse à Bienne.
Président centrale de la FAS-BSA de 1976 bis 1980
Professeur d’architecture et construction à l’EPFL de 1980 à 1993.
Do-directeur artistique des Exposition suisse de Sculpture de Bienne en 1975 et 1980.

Gedanken zum Geburtstag von Alain-G. Tschumi

Laotse, der chinesische Philosoph, der im 6. Jh. vor Christus in China lebte, sagte:

„Er produziert, ohne sich anzueignen;
Er tut, ohne etwas zu erwarten;
Ist sein Werk vollendet, hängt er nicht daran;
Und weil er nicht daran hängt,
Wird sein Werk bleiben.“

Was bleibt?

Was bleibt, wenn wir nicht mehr produzieren? Wenn die Hektik der täglichen Arbeit vorüber ist, plötzlich das Entscheiden wegfällt und die Notwenigkeit sich zu positionieren keinen Sinn mehr ergibt?

Was bleibt, wenn alles bisherige Tun aufhört?

Was bleibt, wenn die Bindung zum eigenen Werk nachlässt?

Es bleiben die Erinnerungen an Momente der Arbeit, wo das Ringen um Lösungen von Widersprüchen gezeichnet war, wo erst geduldiges Arbeiten und Suchen einem klar zeigt, das gerade in den Hindernissen ein Weg verborgen ist der Sinn macht und dem eine bescheidene, aber kraftvolle Schönheit und Selbstverständlichkeit innewohnt. Die Hindernisse können äusserst vielgestaltig sein. Seien es schwierige Rahmenbedingungen, knappe Finanzen oder persönliche Unstimmigkeiten, in allem liegt eine Kraft, die irgendwie weiterdrängt. Selbst wenn man sich dagegen stellt.

Diese Erfahrung bleibt.

Es bleiben die Erinnerungen an die wunderbaren Geschenke der Zusammenarbeit, an die Phase der Arbeit, wo man nicht mehr weiss, wer welchen Anteil am gemeinsamen Werk hat, sondern aus dem ständigen hin und her und dem Befragen des Stoffes Lösungen sichtbar werden, die anfänglich nie möglich schienen. Es sind die Momente, wo man voll eintaucht in den Fluss der Entscheidungen, die ein gereiftes Projekt ausmachen.

Diese Erfahrung bleibt.

Es bleiben die Erinnerungen an ungelöste Konflikte, an Momente in denen Verhärtung und Konkurrenz dominierten.

Diese Erfahrung bleibt.

Es bleiben die Erinnerungen an nicht gelebte Zeit mit der Familie, den Kindern, mit Freunden.

Diese Erfahrung bleibt.

Was bleibt?

Es bleiben die Werke!

Ja! Architektur bleibt nicht einfach so. Bauwerke haben im Unterschied zu anderen Künsten zwar eine unmittelbare Sichtbarkeit. Doch sie zerfallen. Und sie kommen aus der „Mode“ und werden von kommenden Generationen nicht mehr verstanden. Dann droht den Werken ihre Verstümmelung, Von einer energetischen Effizienzsteigerung getrieben werden die Werke im innersten Wesen entstellt und geschändet.

Muss etwas getan werden?

Ja! Die Werke bleiben nicht einfach so. Sie brauchen unsere Wertschätzung und Pflege. Was am meisten Not tut. Wir müssen lernen, diese Werke zu lieben.

Für Alain.

vorgestellt von Patrick Thurston

Hier der Link zum Artikel im Bieler Tagblatt vom 09.07.2018

Hier der Link zum Artikel im Journal du Jura vom 11.07.2018