Der BSA-Preis des Jahres 2019 geht an das Komitee «Westast - so nicht». Damit würdigt an seiner 112. Generalversammlung in Biel der Bund Schweizer Architekten (BSA) das städtebauliche Engagement einer Gruppe von Architekten, Ingenieuren und Planern, die in exemplarischer, schweizerischer Milizarbeit ein Gegenprojekt zum offiziellen erarbeiteten.
Es geht um den Westast der Autobahn A5 in Biel, eine der letzten Lücken im Autobahnnetz. Die stadtfeindliche offizielle Planung beantworteten sie mit einem stadtschonenden Gegenprojekt. Dagegensein ist ehrenvoll, aber das genügt nicht. Erst die besseren Ideen («Westast - so besser») bringen die Dinge in Bewegung. Mit ihrem am Städtebau orientierten Vorschlag haben die Freiwilligen von «Westast - so nicht» erreicht, dass das schon beschlossene Projekt einer Autobahn mit zwei Anschlüssen quer durch die Stadt, sistiert und nun an einem runden Tisch nochmals zur Diskussion gestellt wird.
Die Auszeichnung des Komitees «Westast - so nicht» bekräftigt, dass die Architekten nicht nur Fachleute fürs Bauen sind, sondern auch mitbewegte Staatsbürger, die ihre fachliche Kompetenz in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Der diesjährige BSA-Preis unterstreicht auch die Notwendigkeit, die Autobahnplanung nicht als reine Verkehrsplanung zu betrachten. Das Beispiel in Biel beweist, dass es immer auch und vor allem um Städtebau geht. Der BSA zeichnet eine Oppositionsgruppe aus, die in seinem Sinn gehandelt hat. Es ist ein Preis für den angewandten sens civique.
Der BSA-Preis wird am Samstag, 15. Juni 2019, anlässlich der Generalversammlung des BSA in Biel überreicht.