Geschichte

Der Bund Schweizer Architekten (BSA) wurde am 27. Juni 1908 von 25 jüngeren Architekten in Olten gegründet, die Eintragung ins Handelsregister folgte 1909. Der heutige Sitz ist Basel, wo die Geschäftsstelle des Zentralverbandes domiziliert ist. «Die Entstehung des BSA bildet einen Sonderfall», schrieb 1958 Hermann Baur, Zentralpräsident von 1938 bis 1944, denn während in den meisten europäischen Ländern nur eine Architektenorganisation die gesamte Architektenschaft vertritt, bestehen in der Schweiz mehrere solche Organisationen unterschiedlicher Grösse und Ausrichtung.

Den Gründern des BSA schien es, so Baur weiter, «dass die doch besonders gearteten Anliegen der Architektur (die ja nicht nur Technik, sondern wesentlich Kunst ist)» in einem grösseren Dachverband unter Einschluss der Ingenieure nicht zu ihrem Recht kommen würden. Zentrales Anliegen des BSA bildete von Anbeginn das Architekturwettbewerbswesen, vor allem dessen Organisation, Überwachung und unabhängige Beurteilung, welches einen wesentlichen Beitrag zur Baukultur leistet. Der BSA setzte sich wiederholt für die Freiheit des architektonischen Schaffens, für die Ausbildung der Architekten und den Titelschutz ein (Gründung des Schweizerischen Registers für Architekten, heute REG). Aus Kreisen des BSA ging auch die Idee der Regional- und Landesplanung hervor (Gründung der Schweizerischen Vereinigung für Landesplanung 1943).

Der BSA war Initiant und Gründer von Einrichtungen wie dem Schweizer Baukatalog, der Schweizer Baumuster-Centrale der Schweizerischen Zentralstelle für Baurationalisierung. Massgebend beteiligt war der BSA bei der grossen Schweizerischen Architekturausstellung, die nach dem Zweiten Weltkrieg in mehreren europäischen Hauptstädten zu sehen war.

In den 1980er und 1990er Jahren rückten Fragen nach den Auswirkungen einer beschleunigten Veränderung ökonomischer, technischer und kultureller Strukturen auf Städtebau und Architektur in den Vordergrund. Der BSA wirkt heute im Verbund mit den Partnerorganisationen und Dachverbänden, insbesondere aber über das Engagement seiner einzelnen Mitglieder in Jurys und Fachgremien und die zahlreichen Aktivitäten seiner acht Ortsgruppen. Offizielles Mitteilungsorgan des BSA ist die Zeitschrift werk, bauen + wohnen, die 1914 gemeinsam mit dem Schweizerischen Werkbund SWB gegründet wurde.

1909-13 waren die Zeitschrift Die Schweizerische Baukunst und 1977-79 die Zeitschrift werk-Archithese: Zeitschrift und Schriftenreihe für Architektur und Kunst die offiziellen Organe des BSA. Zum 100-jährigen Gründungsjubiläum wurde eine Wanderausstellung «Here we are – 100 Jahre BSA Schweiz 1908–2008» konzipiert, die Modelle von Architektenwettbewerben aus der ganzen Schweiz zeigte (vgl. auch die Sondernummer 9/2008 von werk, bauen + wohnen).