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BSA Bern, Publications FAS, , Patrick Thurston

BSA Cahier 7 – Frank Geiser

BSA Cahier 7 – Frank Geiser

Vermächtnis Frank Geiser

In diesem Heft geht es darum, einer Architektur nachzuspüren, welche sich im Stadtraum von Bern aber beispielsweise auch in Langenthal und Hofwil durch eine besondere Kraft der Ordnung auszeichnet. Es geht um das Werk von Frank Geiser (* 1935), der im vergangenen Jahr seinen fünfundachzigsten Geburtstag feierte.

Alle Berner kennen die Glas-Stahl-Bauten der GIBB im Lorrainequartier, das schwarze Hochhaus von Radio Schweiz an der Schwarztorstrasse oder schräg vis à vis das blaue Bürohaus der UBS. Etwas weniger gross, aber nicht unbedeutender, sind die Bauten im Kirchenfeldquartier oder das Haus an der Bellevuestrasse im Liebefeld, das Frank Geiser am Ende seiner Tätigkeit für sich selbst entworfen hat und mit Rolf Mühlethaler realisierte.

Immer steht man vor einem Haus, das sich durch seine wohl geordnete Hülle auszeichnet. Im Werk von Frank Geiser nimmt die Dialektik von Hülle und Kern einen wichtigen Platz ein. So fragt er heute unbefangen „bilden grosse Gläser eine Wand oder was überhaupt ist eine Wand“?  Für ihn spiegeln sich an der Hülle in vielfacher Weise zentrale Fragen des Bauens, der Konstruktion, der Ökonomie der Mittel und des Lebens überhaupt.

An der Hülle wird die Grenze zwischen innen und aussen gezogen. Hier kristallisiert sich der Kontrast des Gebauten zur Natur und gleichzeitig lösen sich die Gegensätze in den spiegelnden Flächen auf. Die Hülle ist für Frank Geiser ein Filter, ein Vorhang, eine transparente Wand; also sind seine Bauten Häuser ohne Fenster im eigentlichen Sinne.

Geschult wurde Frank Geiser an der Hochschule für Gestaltung in Ulm, deren Mitbegründer der Schweizer Künstler und Architekt Max Bill war sowie an der Hochschule für Städtebau in Aachen. Begegnungen mit Herbert Ohl, Otl Aicher, Konrad Wachsmann, Hans Gugelot haben ihn geprägt.

Es ist die Zeit grossen Wachstums in den 1950er Jahren, aber auch eine Folge von Prägungen und Bezügen, die für Frank Geiser bestimmend waren. So etwa die Freundschaft mit dem Berner Künstler und Grafiker Marcel Wyss (1930- 2012), der zusammen mit anderen Protagonisten zwischen 1953 und 1964 die internationale Zeitschrift für junge Kunst „Spirale“ veröffentlichte. Diesem Umfeld konstruktiver und konkreter Kunst fühlte sich Frank Geiser ein ganzes Leben lang verwandt. Seine Architektur blieb über 50 Jahre hin sachlich, schlicht, nüchtern, sich aufkommenden Modeströmungen verweigernd.

So bleibt uns heute auf das Werk von Frank Geiser hinzuweisen, seine Disziplin und seine Zurückhaltung zu würdigen, seine Architektur ohne Vorurteile zu betrachten, zu verstehen und mit Respekt und dem Sinn für das Zukünftige zu behandeln. Mit diesem Heft wollen wir dazu einen Beitrag leisten.

Angaben zum Inhalt:
·       Überlegungen zum nächsten Lebenszyklus der GIBB, Jürg Graser, Architekt
·       Die stetige Suche nach konstruktiver Ordnung, Patric Fischli- Boson, Bauingenieur
·       Die Zeitschrift „spirale“ und das Bern der Nachkriegszeit, Annemarie Bucher, Kunst- und Landschaftshistorikerin
·       HfG Ulm. Eine experimentelle Institution wird zur Legende, Hubertus Adam, Architekturkritiker
·       Neue Perspektiven auf das Werk von Frank Geiser, Nina Mekacher, Präsidentin Architektur Archive Bern

vorgestellt von Patrick Thurston

Das Cahier 7 – Frank Geiser kann unter folgender E-Mail Adresse für Fr. 25.–– (inkl. Porto) bestellt werden:

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Frank Geiser, ± ∞

Lithografie, in: spirale 5, Bern 1955.

Frank Geiser, ± ∞ Lithografie, in: spirale 5, Bern 1955.