Der Planet Erde wurde durch uns zu Landschaft: Diese erstreckt sich von der dichten Stadt bis in die Wildnis. Seit Menschengedenken breiten wir unsere Aktivitäten über die Gesamtheit des zur Verfügung stehenden Territoriums aus. Wir bearbeiten die unmittelbare Welt zu unserem Nutzen und Wohlbefinden, bis sie uns passt. Unser Tun hört nie auf, und wir sind bereits so viele, dass wir die Erde nicht nur in ihrer Erscheinung und Vielfalt, sondern auch in ihren Naturprozessen verändert haben. Diese wenden sich zunehmend gegen unser angestrebtes Wohlergehen und dem aller Lebewesen. Wir tragen die Verantwortung und suchen nach Antworten – wie sieht die Zürcher Landschaft aus, die zu einem neuen Gleichgewicht beiträgt?
Die Ausstellung will mit vielstimmig versammelten Positionen die Formen des städtischen Zusammenlebens herausfordern und eine Verschiebung sowohl in der Wahrnehmung als auch im Handeln anregen. Der traditionelle Gegensatz Stadt – Land hat seine Trennschärfe eingebüsst. Landschaft verbindet Land und Stadt, strukturiert den Boden und öffnet für Wildnis neue Räume. «Landschaftstadt Zürich» steht für die Idee eines porösen urbanen Systems. Dieses weiss gleichwertige Spuren des weiten Territoriums, des Lebens und menschlicher Produktion zu überlagern. Verdichtung führt so nicht zu Verlust, sondern ist vielmehr eine Bereicherung. Was ist vorrangig, wenn es darum geht, für das Wohlergehen aller zu sorgen, während die Bewohnerschaft Zürichs mittelfristig weiterwächst und wir unser kultiviertes Leben und die Bauten dafür entwickeln? Was muss überdacht werden? Worauf wollen wir verzichten? Welche Formen von Urbanität und welche Stadtgestalt sind regenerativ und wirklich nachhaltig?