reUsine - neu nutzen statt abreissen
Oft ist es so, dass irgendein Erlebnis oder eine bevorstehende Veränderung „das Fass“ zum überlaufen bringen. Bei reUsine ist es so. Biel hat eine reiche Industriegeschichte, die das Gesicht der Stadt prägten, sie waren Zeichen des Fortschrittes und der Hoffnungen vieler Menschen. Seit den 90er Jahren hat sich ein Wandel eingeschlichen, eine Fabrik um die andere wurde zum Entwicklungsareal, entstanden sind nicht selten anonyme Orte die der Stadt weder Charakter noch Lebendigkeit geben. Dieser Vorgang betrifft nicht nur Biel, es ist eine Art Zerfall der Werkplätze in unseren Städten und Dörfern. Werkplätze die eine Geschichte hatten, die meist aber auch äusserst vielfältige, inspirierende Orte sind, nicht wie die seit den 70er Jahren entstanden Gewerbe-, Verkaufs- und Konsumbauten, welche unsere Vorstädte, Ein- und Ausfallstrassen in Städte und Dörfer sowie Verkehrskontenpunkte säumen und überstellen.
Jetzt regt sich Widerstand, ausgelöst durch den bevorstehenden Abbruch der Mikron in Biel. Es läuft eine Unterschriftensammlung auf der webseite von www.reUsine.ch, die ich wärmstens empfehle.
Es gibt die guten Beispiele, wie solche Fabriken mit neuem Leben und neuen Nutzungen eine Zukunft finden können. Die Idee, solche Areale zu „entwickeln“ und einer Neubebauung zuzuführen, ist definitiv eine veraltete, fehlgeleitete Strategie, die ein Ende finden muss. Ermöglicht wird dieser Bruch mit den Fabrikgeschichten immer durch sogenannt brachliegende Potentiale, also zukünftige Rendite. Dabei liegt das eigentliche Potential, das den Orten und Menschen guttut, genau im Gegenteil, im Umnutzen, deshalb www.reUsine.ch
vorgestellt von Patrick Thurston