„Alain G. Tschumi – Construire pour un monde meilleur“.
Alain G. Tschumi hat als Architekt in Zusammenarbeit mit Roudolph Baumann (1955 – 79) und mit Pierre Benoît (1980 – 1998) ein reiches und vielfältiges architektonisches Werk geschaffen.
Alain G. Tschumi, geboren am 8. Juli 1928 in Moutier, aufgewachsen in Porrentruy, studierte an der ETH Zürich Architektur. In seinem Werdegang kam er früh mit Künstlern in Berührung. Was in der Studienzeit bei Treffen im Haus von Sigfried Giedion und Carola Giedion-Welcker begann, entwickelte sich zu einer wahren Leidenschaft. Die Verbindung von Architektur und Kunst, der Kontakt mit Künstlern und das Sammeln von Kunst begleiteten Alain G. Tschumi über viele Jahrzehnte.
Der Film «Alain G. Tschumi - Construire pour un monde meilleur» ruft eine Zeit in Erinnerung, die gepägt war vom Enthusiasmus und vom Glauben an eine bessere Welt, eine grosse Illusion, wie Alain G. Tschumi heute einräumt.
Alain G. Tschumi hat in Biel in der Region Seeland, im Jura aber auch in Paris während fast 50 Jahren gebaut. Er war an der ETH Lausanne Professor, er war Mitbegründer des ersten Architekturforums der Schweiz in Biel und in den 70er Jahren Co-Kurator der Schweizerischen Plastikausstellung in Biel. Im filmischen Zeitdokument über Tschumi, das in ähnlicher Konstellation wie der BSA Film „Franz Füeg – Neugier und Widerstand“ entstanden ist, zeigt einen Menschen, der sich im Strom und Wandel der Zeit behende bewegt. Alain Tschumi reagiert auf kulturelle und gesellschaftliche Zustände, er geht an vorderster Stelle mit, er nimmt Themen auf, tritt engagiert und mit einer klaren Haltung ein für ein fortschrittliches Umfeld, das mit seinen Bauten geschaffen wird. Diese dienen dem Zeitleben, er fordert Künstler zur Zusammenarbeit auf, er lässt ihnen Raum, reagiert mit seiner architektonischen Sprache auf sie. Tschumi baut einfach. Er baut so, dass auch heute noch die Kraft und der Geist der Zeit spürbar ist. Tschumi ist dadurch zu einem Botschafter einer Architektur geworden, die nicht (nur) in sich selbst verliebt ist, sondern eine Antwort bietet auf gesellschaftliche und kulturelle Nöte und Bedürfnisse, auch Notwendigkeiten der Seele, die sich von Kunst berühren lässt. Tschumi weiss, dass seine Bauten heute bedroht sind. Lassen wir sein Werk nicht in Vergessenheit geraten. Lassen wir es nicht zu, das der offene Geist dieser Architektur der „Energie-Watt-Manie“ zum Opfer fällt!
Samstag, 18. Mai 2019, 16.15 Uhr Film Première in La Neuveville im Ciné 2520.
vorgestellt von Patrick Thurston
Der Film ist als DVD erhältlich für Fr. 25.— (inkl. Porto). Bestellung unter