Was für ein Theater! Grenchen.

Von nordischem Geist beseelt

Das Parktheater gibt Raum. Überall ist diese Haltung spürbar. „Raum aufnehmen“, das könnte das Grundthema sein, welches den damals 27 jährigen Architekten Ernst Gisel beim Entwurf des Parktheaters in den 1950er Jahren beschäftigt hat. Schon beim Vorplatz schafft das Theaterbauwerk generös Raum. Von der Strasse abgerückt bildet sich ein prächtiger Vorplatz unter Bäumen. Prächtig, weil alles mit Sinn für die Feinheiten der Materialien gestaltet ist. Der gepflästerte Hof, die das Areal begleitende Gartenmauer aus Backsteinen, mit feiner Kupferabdeckung bekrönt, gar nicht zu sprechen von der wundervollen Komposition der Volumen, der Dächer, die in die Tiefe leiten und abermals Räume öffnen. Beim Gang um das Bauwerk fällt die subtile Setzung im Terrain auf, die fein gestalteten Gartenanlagen, das menschliche Mass, das allem zugrunde liegt, obwohl das Theater nicht klein ist, wirkt es so – ländlich, aber von einem Hauch der weiten Welt beseelt mit nordischem Timbre. Einfach grosszügig, eine Architektur vielgestaltig aufgespielt für eine Stadt, die sich im Aufbruch befand in den 50er Jahren, mutig einen Ort des kulturellen Dialogs und der Auseinandersetzung schaffend.

Jetzt gibt’s in Grenchen eine mutige Theaterleiterin, welche die Kraft des Ortes spürt, die das Haus liebt und alles daran setzt, dass das Bauwerk im tosendem Applaus bunter Kulturfreundinnen- und Freunde zu vibrieren beginnt. Sandra Sieber lädt zur Feier.

Am 20. Oktober 2018 steigt das Parktheater-Fest mit buntem Programm rund um das Herzstück einer Ausstellung zum Haus von Ernst Gisel. Die Ausstellung dauert bis am 2. November 2018.

Am 02. November 2018
18:00 Uhr Apéro 
19:00 Uhr Vortrag
„Das Parktheater Grenchen – ein frühes und einflussreiches Kulturzentrum“ vom Kunst- und Architekturhistoriker Michael Hanak

Weitere Detail im Programm hier

Die Theatersaison beginnt im Parktheater aber schon am 19. Oktober 2018, 20.00 Uhr mit einer Lesung von ARNO CAMENISCH. Programm hier

Das Buch über Ernst Gisel hier

vorgestellt von Patrick Thurston